Feldküche kaufen: was ist für mich das geeignete Modell? Es gibt eine ganze Reihe von Feldküchen, Feldkochherden, Kochkesseln, Gulaschtöpfen etc, die prinzipiell alles eines gemeinsam haben. Man kann darin kochen. Aber die Tücke liegt im Detail, der Zulassung, den Kosten, dem Verwendungszweck und auch der Gesetzeslage. Feldküche ist nicht Feldkochherd und Gulaschkanone ist nicht Gulaschkessel.
Weltweit gibt eine ganze Menge von unterschiedlichen Feldkochherden. Aber nur die wenigsten machen für uns in Deutschland oder gar Mitteleuropa Sinn. Einer der großen Unterschiede sind die Hygienestandards und Normen, nach denen Feldkochherde, bzw. Feldküchen gebaut werden und damit die Zulassung für die Lebensmittelproduktion. Und diese Standards sehen in Mitteleuropa anders aus als in Afrika, Amerika oder den Ostblockstaaten. Und schon reduziert sich beim Kauf einer Feldküche die Auswahl ganz enorm. Aber unabhängig von den Hygienestandards und Normen für die Lebensmittelproduktion gibt es noch andere Kriterien, die man beim Kauf einer Feldküche berücksichtigen sollte.
Feldküche kaufen: neu oder gebraucht, alt oder uralt?
Ein Teil unserer Tätigkeit liegt im An- und Verkauf von Feldküchen. Und gerade in Krisenzeiten ist die Nachfrage nach Feldküchen hoch. Aber kaum jemand vermutet, dass neue Feldküchen oder Feldkochherde einer bestimmten Kapazität durchaus je nach Ausstattung zwischen 80.000 – 120.000 € zzgl. MwSt. liegen können. Und so sind auch gute gebrauchte Feldküchen, bzw. generalsanierte Feldküchen durchaus eine Überlegung wert. So könnte man eventuell 3-4 generalsanierte Kärcher TFK 250 einer neuen Kärcher MFK2 gegenüberstellen.
Aber auch der Markt der gebrauchten Feldküchen hat sich stark verändert.
Aus Gewichtsgründen wurden vor Jahrzehnten Kessel aus Aluminium in Feldkochherden verbaut. Dazu zählen z.B. die Progress 57/4, Progress 57/5, FKÜ 100/57, FKÜ 180/62 und etliche andere. Und Kochgegenstände aus Aluminium sind vielerorts nicht mehr gerne gesehen oder gar verboten. Die Problematik liegt dabei nicht nur im Aluminium selbst, das schädliche Stoffe abgibt, sondern auch unter der thermischen Belastung im Laufe der Jahrzehnte zur Rissbildung neigt. Damit nicht mehr lebensmittelkonform zu reinigen ist und andererseits auch an Stabilität verliert. Es vergeht keine Woche, in welcher wir nicht mit gerissenen Kesseln konfrontiert werden.
Das wiederum erklärt, warum bei ebay und Co massenweise diese alten Küchen abgestoßen werden.
High-Tech Feldküchen im Krisenfall
Feldküchen haben über viele Jahrzehnte kaum oder nur geringe technische Änderungen erfahren. Annähernd gleich blieb das Prinzip ein oder mehrere Überdruckkessel auf einer Lafette fahrbar zu machen. Holzräder wechselten gegen luftgefüllte Reifen, Holzbefeuerung wurde mit Diesel und Gasbefeuerung ergänzt. Blech wurde vielerorts durch Edelstahl ersetzt.
Relativ neu ist ein Trend, den Kärcher mit der MFK-2 setzt und Elektronik im Kochkessel und Konvektomat verbaut.
Die Nachfrage nach Feldküchen, aber auch Wartung und Reparatur steigt während und nach Krisen deutlich an, so unsere Erfahrung der letzten 20 Jahre. Wir führten Ferndiagnose für die Bundeswehr bei Kärcher Druckverdampfungsmehrstoffbrennern am Hindu Kush durch, sanierten nach dem Elbhochwasser eine im Schlamm versunkene Kärcher Modulfeldküche, tauchten über Nacht einen Kessel einer Kärcher TFK 250 im Ahrtal, kümmerten uns um die Brenner einer Feldküche im Erdbebengebiet der Türkei und sorgen für Ersatzteile von diversen Küchen in der Ukraine.
All diese Belange betreffen die Versorgungssicherheit von hunderten, manchmal von tausenden von Menschen. Insbesondere für Krisenfälle lernten wir die Einfachheit von Feldküchen zu schätzen. Komplexe Steuerelekronik versehen wir mit einem großen Fragezeichen.
Ausblick in der Gastronomie
Wenn man sich über Feldküchen und Feldkochherde Gedanken macht, sollte man auch die Gastronomie kurz beleuchten. Bereits vor Corona machte der Gastronomie der Personalmangel zu schaffen. Zahlreiche Traditionsgaststätten reduzierten ihre Öffnungszeiten oder gar Tage oder schlossen ihre Türen für immer. Die behördlichen Anforderungen an einen gastronomischen Betrieb hinsichtlich Buchhaltung, Kennzeichnungspflichten, Kühlketten und vielen Dingen mehr waren bereits vor Corona für kleinere Betriebe personell nur noch schwer zu erfüllen.
Während der Corona Krise wechselten viele Beschäftigte der Gastronomie die Branche und kamen danach nicht mehr zurück. Tausende von Ausbildungsplätzen in der Gastronomie bleiben unbesetzt mit der letztendlichen Konsequenz, dass das Sterben von Gastronomien mangels Fachpersonal erst begonnen hat.
Zahlreiche Gastronomen sehen die Lösung in stark reduzierten Öffnungszeiten, Convenience Food, das auch von ungelerntem Personal regeneriert werden kann etc.. Der ausgebildete Koch, der die Diätküche, Kalorienberechnung, etc. erlernte und beherrscht, wird zur Mangelware. Natürlich hat dieses Thema auch Einfluss auf die Gruppenversorgung und letztendlich auch auf das Kochen mit der Feldküche. Auch hier gewinnt das Fertigprodukt im Krisenfall die Oberhand.
Europäische Lösungen
Seit geraumer Zeit suchen wir auf dem europäischen Markt nach Feldküchen, die unsere Ansprüche an einfache Bedienung, geringer Wartungsaufwand, geringe Betriebskosten, hoher Betriebssicherheit, stabiler Ersatzteilversorgung und geringem Wertverfall erfüllen. Dazu besuchten wir Unternehmen außerhalb der EU, konzentrierten uns jedoch auf Hersteller in der EU.
Wir wurden bei einem Hersteller mit knapp 100 jähriger Firmengeschichte fündig, der für zivile und militärische Einsatzkräfte vor allen Dingen der nördlichen Länder Feldküchen produziert.